Atemwege
Wie reinigen sich die Atemwege?
Das Atemwegssystem verfügt über einen effizienten Reinigungsmechanismus, um sich von Fremdkörpern zu befreien, die beim Einatmen in die Atemwege gelangen.
Die Atemwege sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Um der Reinigungsfunktion gerecht zu werden, produzieren verschiedene Zellen der Schleimhaut ein Atemwegssekret, das aus zwei Schichten besteht.
Ein dünnflüssiges Sekret umgibt die Flimmerhärchen (die sogenannten Zilien) der Schleimhautzellen. Der dünnflüssigen Schicht aufgelagert ist eine zähflüssige Schleimschicht, in welcher Schmutz, Staub und Krankheitserreger kleben bleiben. Diese zähe Schleimschicht dient als Förderband, welches durch die rhythmischen Bewegungen der Flimmerhärchen in Bewegung gehalten wird und Schmutz, Staub und Krankheitserreger in den Rachen befördert. Dort wird der Schleim verschluckt oder ausgehustet. Dieser natürliche Selbstreinigungsmechanismus schützt den menschlichen Organismus vor Infektionen.
Die Fachsprache bezeichnet diese natürliche Reinigungsfunktion der Atemwegsschleimhaut als “mukoziliäre Clearance“. Dieser Begriff setzt sich aus den Wörtern “Mukus” für Schleim, “Zilien” für Flimmerhärchen und “Clearance” für Reinigung zusammen.
Was, wenn der Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege gestört ist?
Verschiedene Faktoren können die mukoziliäre Clearance beeinträchtigen, so z. B. Kälte, trockene Heizungsluft, Rauchen oder auch eine Entzündung. Ist die Schleimhaut in den Atemwegen entzündet, produziert sie verstärkt zähen Schleim. Die Aktivität der Flimmerhärchen lässt nach, die mukoziliäre Clearance kommt zum Erliegen. Das Sekret wird nicht mehr abtransportiert und staut sich. Jetzt spricht man von einer "verstopften Nase" oder von "verschleimten Atemwegen".